Nachdem wir uns alle vom gestrigen Tag erholt hatten, trafen wir uns heute am Dienstag um 8:20 Uhr wieder an der Schule. Durch die Zeitverschiebung war das frühe Aufstehen hier kein Problem, da es in Hamburg schließlich schon eine Stunde später war und unsere Körper sich noch nicht umgestellt hatten.
Als erstes ging es los mit einer kleinen Schulführung von Charlotte, die hier zwar unterrichtet, aber aus Hamburg kommt. Sie zeigte uns die riesige Schule und vor allem die besondereren Teile dieser. Beispielsweise besitzt die Schule ein eigenes Schwimmbad, ein ganzes Gebäude, in dem nur Kunst ausgestellt wird, einen Tunnel zur Themse runter und vieles mehr. Gesponsert wird das meiste von den Eltern, da die Latymer Upper School eine private Schule ist.
Nach der Führung trafen wir uns mit Mr. Emerson, Frau Isenberg und Frau Mahler und brachen gemeinsam zum British Museum auf. Auf dem Weg dorthin mussten wir natürlich bei ein paar roten Telefonzellen stehen bleiben und wie echte Touristen Fotos machen. Angekommen beim Museum gab es eine große Überraschung, denn die Schlange vor dem Eingang war so lang, dass man das Ende nicht mehr sehen konnte. Zum Glück hatten wir Mr. Emerson dabei, der wusste, dass man auch beim Hintereingang reingehen konnte, wo die Schlange nicht ganz so lang war. Das British Museum ist ein großes Gebäude im Tempel-Stil mit einer riesigen Kuppel über der Haupthalle. Hier werden Gegenstände ausgestellt, die mit der englischen Geschichte zu tun haben. Wobei, wenn man ehrlich ist, das meiste nicht wirklich Englisch ist. Uns wurde dort nämlich erklärt, dass viele Artefakten gestohlen sind und im ersten Zug gar nicht den Engländern gehören, auch wenn diese das natürlich anders sehen. So gibt es dort einen großen Teil des Fries des Parthenon, das bekanntlich eigentlich in Athen ist. Drei Ausstellungsstücke haben wir uns zunächst gemeinsam mit unseren Lehrern angeschaut. Als erstes natürlich das Highlight des British Museums: the Rosetta Stone bzw. der Stein von Rosetta. Es handelt sich hierbei um eine Steinplatte, anhand derer man das erste Mal Hieroglyphen Entschlüsseln konnte. Auf diesem Stein steht nämlich in ägyptischen Hieroglyphen, auf Hebräisch und auf Alt Griechisch der gleiche Text geschrieben.
Als zweites ging es zu dem oben genannten Fries des Parthenon. Der gesamte Raum war umgeben von diesem außerordentlichen Kunstwerk und mit Hilfe von Informationstafeln konnten wir auch die einzelnen Geschichten, die dargestellt werden, erfahren. Die Engländer sagen zwar, dass sie ein Anrecht auf diesen Fries haben, aber andererseits würden die Griechen ihn natürlich auch sehr gerne wiederbekommen. So begibt es sich auch mit einem Zentauren, dessen Körper hier im Museum steht, während sein Kopf in Würzburg im Museum ausgestellt ist. Zu guter Letzt sahen wir den großen Kopf vom Pharao Ramses II., ehe wir alle in Kleingruppen selbst losziehen durften. Als wir uns eine Stunde später wieder trafen, ging es begeistert weiter zu „Covent Garden“. Dies ist ein Bezirk, von dem man aus viele unterschiedliche Orte erreichen kann. Besonders berühmt ist der Markt dort, auf dem es viele kleine Stände gibt und außergewöhnliche Sachen zu kaufen. Zwei Stunden lang durften wir durch Covent Garden schlendern, Souvenirs kaufen, Chinatown besichtigen und all das machen, was wir in der Zeit schaffen konnten.
Auf dem Rückweg zur Schule machten wir dann noch einen Abstecher zum Trafalgar Square mit seinen riesigen Löwen. Dort gab es jedoch nur eine kurze Pause und schließlich ging es zurück zur Latymer Upper, wo wir von unseren Austauschschüler abgeholt wurden und in ein Nachmittagsprogramm bei bestem Wetter starten konnten.