Sie war immer redestark, sie war immer dabei und sie war immer erfolgreich: Amelie M. (S4) hat seit der Mittelstufe mit großem Ehrgeiz und noch größerer Lust am Wettbewerb "Jugend debattiert" teilgenommen. In diesem Schuljahr - ihrem letzten! - gelang unserer Abiturientin nicht nur mit der Teilnahme beim Hamburger Landesfinale im Rathaus das große Finale ihrer persönlichen Wettbewerbsgeschichte, sondern auch mit einer ganz wunderbar besonderen Geschichte.
Eigentlich wäre Amelies diesjährige Wettbewerbsteilnahme nämlich bereits nach unserem Schulentscheid im Januar beendet gewesen, in dem die Finaljury zur eigenen Enttäuschung Amelies, aber auch zum Unmut vieler anders beurteilender Debattenzuhörerinnen und -zuhörer ihr 'nur' den 3. Platz verliehen hatte und damit keine Eintrittskarte für die nächste Wettbewerbsstufe, das Regionalfinale. Als das Johanneum kurz vor dessen Durchführung aufgefordert war, auch die Drittplatzierte des Schulentscheides zu entsenden, zögerte Amelie, aber nur kurz! Schließlich ging sie im Februar nicht nur mit ins Rennen zwischen allen Sieger:innen der Verbundschulen Elbe, sondern entschied es sogar mit klarem Vorsprung für sich. Beim letzten Mal ging es damit zum ersten Mal ins Landesfinale!
Am Mittwoch, 2.4., überzeugte sie mit beeindruckender Routine und Souveränität im Hamburger Rathaus von ihrer Debattierkunst. Zu dieser gehört es gerade auch zu akzeptieren, dass das gute Gespräch nicht in den eigenen Händen allein liegt, sondern in denen aller Debattenteilnehmer:innen. Und das Spielmoment, dass man nicht unbedingt zur eigenen Position und nicht in selbst gewählter Gemeinschaft kämpft, verlangt noch mehr Wettkampfgeist ab. Amelie hat alles ...und sie nichts umgehauen, nicht einmal die an Sprödigkeit kaum zu übertreffende und Mathematik wie Steuerrecht strapazierende Position für die Einführung einer Pflichtversicherung für Elementarschäden. Zu dieser Frage der Qualifikationsrunden litt das Publikum besonders mit den Debattierenden - so auch Anna L. (S4) und Frau Kropp, die Amelie für das Johanneum begleiteten.
Spannender, weil hitziger waren die Fragen nach der Umbenennung von Hamburger Straßen, Brücken und Plätzen, die militärischen Bezug haben, und nach der Piloteinführung des Grundeinkommens in Hamburg. Letztere Frage wurde vor großem und honorem Publikum auf der Bühne des beeindruckenden Kaisersaals des Rathauses von den vier Finalist:innen der Altersgruppe II debattiert, zu denen Amelie leider nicht mehr gehörte. Sie freute sich allerdings sehr für ihre Mitstreiter:innen, die es dorthin und zweimal sogar schließlich zum Bundesfinale nach Berlin geschafft haben. Dass die Debattierenden sich nach den letzten gemeinsamen Wettbewerben und vor allem seit dem dreitägigen Training zur Vorbereitung auf das Landesfinale in Scharbeutz mehr als Gemeinschaft begreifen als als Gegner:innen, ist nicht nur eine Freude zu sehen für alle den Wettbewerb Begleitenden, sondern vor allem ein einzigartiges Erlebnis für alle Teilnehmer:innen - wie Amelie.
Der Abschied vom Rathaus nach der Urkundenverleihung bedeutete für Amelie der Abschied vom bundesweiten Schulwettbewerb "Jugend debattiert", jedoch sicher nicht von der Debatte, zu der sie noch viele Gelegenheiten nach der Schule haben wird, ergreifen wird und ganz im Geiste des Wettbewerbs als Beitrag zur Demokratie ergreifen muss!
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