Am letzten Tag der Schulwoche stand uns auch heute (Freitag) erst einmal eine Stunde Unterricht bevor. Bereits morgens war es sehr warm und unsere Wetterberichte zeigten noch stark steigende Temperaturen an.
Nach einer Stunde Physik oder Chemie ging es dann schließlich mit unserem Programm los. Geplant war eine Besichtigung des Tower of London und anschließend ein weiterer Markt, jedoch ließen wir letzteres schließlich aus.
Unter der Leitung von Ms. Temple fuhren wir dorthin und legten noch eine kleine Pause mit Blick auf die Tower Bridge ein.
Wegen des Platin Thronjubiläums der Queen gab es am Tower eine besondere Attraktion. Anstatt die Treppen zu nehmen, konnte man eine Rutsche namens „Superbloom“ runterrutschen. Unten angekommen waren ebenfalls extra für das Thronjubiläum die gesamten Wiesen vor dem Tower mit Blumen bepflanzt worden, sodass wir bei 30 Grad in der knallenden Sonne noch viele hübsche Blumen ansehen konnten.
Als wir schließlich das richtige Gelände des Tower of London betraten, war für die meisten klar, dass wir erstmal die Kronjuwelen sehen mussten. Auch wenn die Schlange sehr lang und es sehr heiß war, lohnte sich das Warten für einen ausgiebigen Blick auf tolle Kronen, Gedecke und Schmuck. Auf einem Rollband fuhr man an einer langen Reihe von Kronen, Zeptern und ähnlichem der unterschiedlichen Könige und Königinnen vorbei. Das Highlight war am Ende schließlich die Vitrine mit der Krone der amtierenden Queen. Diese konnte man ausgiebig von allen Seiten betrachten, auch wenn das Fotoschießen absolut verboten war.
Nach dieser Attraktion teilten wir uns auf, sodass ein paar in eins der Cafés gingen, während andere den „White Tower“, die Festung innerhalb des Towers, oder andere Teile des Towers anschauen gingen. Durch die dicken Wände war es drinnen mittlerweile deutlich angenehmer als bei der Höchsttemperatur von 35 Grad Celsius draußen.
Um 14:00 trafen wir und mit unseren Lehrerinnen wieder und durften dann noch einmal die Folterkammer im Bloody Tower ansehen gehen, da wir dies zeitlich nicht mehr geschafft hatten. Unterschiedliche Methoden der Folterung wurden einem da gezeigt und sogar Original Geräte ausgestellt. Auf dem Rückweg zu Frau Isenberg und Frau Mahler blieben wir dann aber noch bei den Käfigen der Raben stehen. Es gibt eine Legende, dass immer sieben Raben im Tower of London sein müssen. Denn wenn es nicht mehr sieben sind, wird die Stadt fallen. So ist es noch heute so, dass sie dort sieben (oder mehr) echte Raben halten.
Da wir nicht mehr genug Zeit für den Markt hatten, schlenderten wir den Weg zur Underground einfach zurück und blieben an einigen Buden stehen, sodass sich unsere Gruppe kurzzeitig verlor, aber schließlich doch wieder zusammenfand.
Als wir uns an der Schule wieder mit unseren Austauschpartnern trafen, hatten wir nur eine gute Dreiviertelstunde Zeit, da wir uns um 16:45 wieder in der Schule zur Abschließenden Reception trafen. Eingeladen waren die Eltern unserer Partner, wir Schüler und natürlich auch die Lehrer. In einem zum Glück gut klimatisierten Raum hatten wir einen Stehempfang mit Getränken und kleinen Häppchen, bei dem sich alle gut unterhalten konnten. Nach einiger Zeit hielt der Schulleiter Mr. Goodhew eine kleine Rede, in der er nochmal näher die Wichtigkeit dieses Austauschs erklärte. Unter anderem erzählte er eine berührende Geschichte vom ersten Austausch, der 1948 stattfand:
Wie bei den heutigen Austauschen war es auch schon damals so, dass die Schüler in beiden Städten Zeit zusammen verbrachten. Und so kam es, dass ein englischer Schüler in Hamburg erfuhr, dass seine beiden Eltern gestorben waren. Aus dem nichts erfuhr er dort, dass er auf einmal eine Weise war. Ohne zu Zögern entschied seine deutsche Gastfamilie, ihn zu adoptieren und so zog er nach Deutschland.
An dieser Geschichte sieht man, was durch Freundschaft alles passieren kann. Diese Familie entschied sich wegen der Freundschaft der beiden Schüler und der beiden Schulen dazu, den Jungen wie ihr eigenes Kind aufzuziehen. Dies zeigt, wie wichtig Freundschaft eigentlich ist.
Nach Mr. Goodhews Rede mussten wir deutschen Schüler auch kleine Reden halten, in denen wir unser Lieblingserlebnis schilderten und den Familien danken konnten.
Als der Empfang vorbei war, trennten sich unsere Wege erst mal wieder, da wir uns alle gemeinsam erst am Sonntag beim Flughafen wiedersehen würden.