Beim F&L-Präsentationsnachmittag stellen die Schülerinnen und Schüler der 7. und 9. Jahrgangsstufe am Ende jedes Schulhalbjahres ihre Forschungsergebnisse der Schulöffentlichkeit vor – ein eindrucksvoller Einblick in das, was im Seminarfach Forschen & Lernen (F&L) entwickelt wird. Weniger sichtbar, aber ebenso intensiv wird auch in Klasse 8 gearbeitet. Mit wie viel Neugier und Eigenverantwortung unsere Achtklässler an ihren Themen forschen, soll im Folgenden aufgezeigt werden.
Wie wandle ich ein erstes Interesse in eine tragfähige Forscherfrage um? Wie kontaktiere ich eine Fachperson außerhalb der Schule? Wie bringe ich Aussagen aus einem Interview mit Studien und Statistiken kritisch in Einklang? Diese Fragen stehen am Anfang des besonderen Unterrichtsfachs Forschen & Lernen in der 8. Jahrgangsstufe. Unsere Schülerinnen und Schüler finden darauf sehr eigenständige, kreative und fundierte Antworten. Ziel des besonderen Seminarfaches ist es, junge Menschen an wissenschaftliches Arbeiten heranzuführen; nicht (nur) theoretisch, sondern ganz praktisch.
Im Zentrum steht das sogenannte Forscherportfolio, das den gesamten Forschungsprozess dokumentiert. Von der Themenwahl über Quellenarbeit in der Schulbibliothek bis hin zur Planung und Durchführung eines Experteninterviews entsteht eine individuelle, klar strukturierte Arbeit. Dabei begegnen die Schülerinnen und Schüler echten Fachpersonen (m/w/d): Ärzten, Journalisten, Juristen, Sozialpädagogen, Psychologen, Musikern, Pflegekräften – je nach Thema ganz unterschiedlich.
Besonders beeindruckend: Die Interviews werden nicht im Klassenzimmer geführt, sondern außerhalb der Schule, eigenverantwortlich geplant, durchgeführt und unter schulischer Anleitung ausgewertet. Der direkte Kontakt mit einer Person, die „aus der Praxis“ berichtet, macht das Thema lebendig und greifbar. Die Aussagen der Interviewpartner werden nicht nur dokumentiert, sondern kritisch reflektiert und mit wissenschaftlicher Lektüre abgeglichen. Stimmen sie mit den Studien überein? Gibt es neue Blickwinkel? Oder sogar Widersprüche?
Im Rückblick zeigt sich, wie sehr dieses Projekt über klassische Unterrichtsinhalte hinausgeht: Die Jugendlichen entwickeln eigene Fragestellungen, planen ihren Zeitablauf selbst, bereiten Fragen vor und transkribieren Gesprächspassagen. Sie lernen, mit einem Textverarbeitungsprogramm umzugehen, mit Unsicherheiten klarzukommen und Verantwortung für ihr Projekt zu übernehmen. Dabei dürfen sie – wenn sie möchten – auch in Partnerarbeit forschen, was zusätzlich Teamfähigkeit, Abstimmung und gemeinsames Problemlösen fördert.
In vielerlei Hinsicht wird deutlich, wie ernsthaft, klug und zielstrebig sich unsere Achtklässler in ihre Themen vertiefen. Sie forschen etwa über veganen Lebensstil, künstliche Intelligenz, soziale Medien, psychische Gesundheit, Tierschutz, Raumfahrt oder Sportmedizin – oft mit erstaunlich reflektierten Ergebnissen. F&L bietet ihnen die Möglichkeit, über Fächergrenzen hinaus zu denken, sich mit der Welt außerhalb der Schule zu vernetzen und dabei ein neues Selbstverständnis als Lernende zu entwickeln.
Ein Dank gilt all den Expertinnen und Experten, die sich immer wieder die Zeit nehmen, um auf Augenhöhe mit unseren Schülerinnen und Schülern ins Gespräch zu kommen. Sie bieten eine originäre Begegnung und zeigen, wie spannend Forschung sein kann. So wird „Lernen im Leben“ nicht nur ein schöner Gedanke, sondern gelebte Praxis.
Ein beispielhaftes Forscherportfolio des Schülers Leo R. aus der 8a findet sich im Anhang. Vielen Dank an dich, Leo, sowie deinen Interviewpartner für eure freundliche Zustimmung zur Veröffentlichung dieses gelungenen Forschungsprojekts.
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