Es war kurz vor halb acht Uhr morgens, als ich mit meiner Mutter das Haus verließ, mich von meinen Geschwistern verabschiedet hatte und ihnen versprach, ganz bald wiederzukommen. Den Rucksack auf dem Rücken und den Koffer hinter mir ziehend steuerte ich auf meine Klasse zu. Die Luft war klar und die Sonne schob sich zwischen den Wolken hervor. Meine Klassenkameraden standen in Grüppchen zusammen und plapperten wild durcheinander. Eltern warfen den Kindern nervöse, halb besorgte Blicke zu und fragten sie, ob sie wirklich nichts vergessen hätten. Nachdem alle in die Busse eingestiegen waren, warf ich meiner Mutter eine Kusshand zu und ließ mich in meinen Platz sinken. Ein jähes Gefühl von Reisefieber stieg in mir auf.
Schließlich erreichten wir den Hafen, wo uns eine Fähre nach Föhr bringen sollte. An Deck spielten wir Uno und ließen uns den Wind um die Nase wehen. Auf Föhr angekommen fuhren wir mit Bussen zur Jugendherberge in Nieblum. Das Dorf war noch nicht renoviert - mit süßen Häusern und einer hübschen Kirche, wo wir am Nachmittag eine Rallye machten.
Am nächsten Morgen gab es für meinen Geschmack viel zu früh Frühstück. Ich gähnte, als ich mir das Brötchen mit einer Scheibe Käse belegte, und nahm einen Schluck Kakao. Aufgrund des schlechten Wetters blieben wir in der Herberge und spielten Spiele und bastelten Armbänder. Am Nachmittag dann klarte es ein wenig auf und wir stiegen auf die Räder, um dem Strand einen Besuch abzustatten. Das Meer war grau, der Himmel auch. Leider. Danach fuhren wir zum Adventure Golf nach Borgsum. Wir teilten uns in Gruppen ein und überfielen die Anlage.
Am Mittwoch stand eine Wattwanderung an. Wir fanden viele Wellhornschnecken und der Wattführer brachte uns viel über Wattwürmer und Ebbe und Flut bei. Das fanden wir sehr spannend, auch weil er zwischendurch Platt sprach. Wir verstanden manches daher nicht, aber es war eine lustig klingende Sprache. Am Nachmittag ging es zur Kerzenscheune, dort zogen wir Kerzen, die wir bunt färbten - nach Herzenslust! Abends grillten wir Marshmallows am Lagerfeuer, leider brannten viele an und fielen knisternd ins Feuer. Trotzdem schmeckten sie prima.
Am folgenden Tag zogen wir mit den Rädern zum Friesenmuseum, einem Museum mit weißen Sprossenfenstern und Reetdach. Dort erfuhren wir viel über Walfang und den Alltag der Föhrer. Danach hielten wir uns in Wyk auf, in einer Einkaufsstraße mit schönen Geschäften. Gegen Abend machten wir eine Jahrgangsdisco mit viel lauter Musik. Wir schrien uns heiser und tanzten.
Am Freitag stand dann leider schon die Abreise an, die Zimmer wurden gefegt, die Koffer gepackt. Mit der Fähre ging es zurück aufs Festland. Dort stiegen wir in den Reisebus um. Es gab kein Tohuwabohu, wie auf der Hinfahrt, sondern alle saßen müde auf ihren Plätzen. Als wir am Johanneum ankamen, war die Wiedersehensfreude groß.
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