Gerade frisch in die Oberstufe gestartet, rechneten wir nach den Sommerferien alle mit vielen neuen Anforderungen an uns Schülerinnen und Schüler, an ein Austauschprogramm gleich im September aber dachte wohl keiner. Mitten im Griechischunterricht erfuhren wir von Frau Blum, dass nach der zweijährigen Coronapause endlich wieder der Leidenaustausch stattfinden würde, eine seit 2014 bestehende Tradition zwischen dem Johanneum und dem holländischen Stedelijk Gymnasium. Bereits zwei Wochen später am 13. September hießen wir dann unsere niederländischen Gäste nach (niederländischem!) Bahnstreik und großer Zugverspätung endlich bei uns in Hamburg willkommen.
Nun lagen 4 von Frau Blum und Herrn Mante abwechslungsreich geplante Austausch-Tage vor uns. Auch wenn der Austausch nur sehr kurz war, haben wir unsere gemeinsame Zeit intensiv genutzt und freuen uns alle schon sehr auf ein Wiedersehen und den Gegenbesuch im kommenden Mai in Leiden.
Der Mittwochmorgen startete früher als gewohnt um 7:45 Uhr mit einer Begrüßung in der Aula durch Frau Hose. Es folgte ein gemeinsames antikes Büstenprojekt der beiden altsprachlichen Profile und den Leidenern, bei dem man einander schon gleich besser kennenlernen konnte. Da die Austauschteilnehmer der Leidener Gruppe von den zwei verschiedenen Standorten des Stedelijk Gymnasiums stammten, wurde ein gemeinsames (Kennenlern-)Projekt auch von den Holländern sehr begrüßt.
Nach einer von Herrn Schröder geleiteten Bibliotheksführung für unsere Gäste fuhren wir dann mittags alle gemeinsam in die Hafencity, wo wir den Holländern während einer Rallye unsere schöne Speicherstadt, die Elphi und Hamburgs jüngsten Stadtteil zeigen konnten.
Um unseren Austauschpartnern einen erweiterten Einblick in unser Schulleben zu geben, wurden sie am Donnerstag von zwei Mitschülerinnen durch das Johanneum geführt. Es war allerdings gar nicht so leicht, unsere Gäste zu beeindrucken, da ihre Schule sogar eine noch längere Historie vorweisen kann als das Johanneum. In einer eigenen Deutschstunde erfuhren die Leidener dann viel Spannendes über die Hansestadt, ihre Geschichte, ihre Sehenswürdigkeiten und Spezialitäten und erwarben schließlich den sogenannten Hamburg-Pass.
Nach zwei regulären Schulstunden, in denen die Leidener an unseren Englischkursen teilnahmen, trafen wir uns alle im Planetarium zur Vorstellung „Habitat Erde“. Nach diesem eindrucksvollen Programm zur Umwelterziehung konnten sich unsere Besucher im Anschluss in Frau Radtkes Theaterkurs im Stockkampf und anderen Improvisationen üben.
Abends verabredeten wir Schüler uns alle zum gemeinsamen Abendessen in der Stadt, was die schöne Möglichkeit bot, einander auch außerhalb des schulischen Kontexts besser kennenzulernen.
Am Freitag, unserem letzten gemeinsamen Schultag, hielten wir in deutsch-holländisch gemischten Gruppen unsere jeweiligen Präsentationen zu ausgewählten antiken Porträts. Gewünscht war, dass die Niederländer etwas Deutsches und die Deutschen einen niederländischen Teil zum Projekt beitrugen, was wirklich gut gelang. Insbesondere die Holländer waren durch ihren Deutschunterricht in der Schule sehr geübt.
Mittags trafen wir uns dann alle im Rathaus zu einer Führung, auch für viele Hamburger ein neues und beeindruckendes Erlebnis, ebenso wie das Miniaturwunderland, das wir anschließend besuchten.
Der Samstag stand uns zur freien Verfügung, einige trafen sich zu einem gemeinsamen Essen in der Stadt, andere nutzen die Gelegenheit, um Souvenirs zu kaufen und noch ein bisschen Sightseeing zu betreiben.
Der letzte Tag unseres Austauschs wurde durch ein gemeinsames Abschlussfest in der Mensa und den abendlichen Besuch des Feuerwerks anlässlich des Hafengeburtstages abgerundet, bevor es dann für unsere Gäste am Sonntagmorgen zurück nach Leiden ging.
Auch wenn der Austausch nur sehr kurz war, haben wir unsere gemeinsame Zeit intensiv genutzt und freuen uns alle schon sehr auf ein Wiedersehen und den Gegenbesuch im kommenden Mai in Leiden.