• Kristina Sassenscheidt im Forum Johanneum
Kristina Sassenscheidt
Kristina Sassenscheidt

Fritz Schumacher hat mit unserem Johanneum Großes gebaut. Dass der Neubau von 1914 tatsächlich groß genug für die neuen Ansprüche und damit größer als der Schulbau von 1840 am Domplatz sein sollte und besonders dass er großartig anzuschauen und zu durchwandeln ist, wussten wir schon bzw. erleben wir täglich. Der Baumeister selbst nannte das Johanneum sein "Lieblingswerk", das ihn, um es immer vor Augen zu haben, eine Wohnung in der Maria-Louisen-Straße beziehen ließ. Dass der Hamburger Stararchitekt mit ihm auch Großes als Sozial- und Bildungsreformer umgesetzt hat, ist dagegen weniger bekannt und vor allem weniger ansichtig im heutigen Zustand der Schule, die vieles Bemerkenswerte der damals hochmodernen und funktionalen Architektur durch Umbaumaßnahmen der letzten Jahrzehnte eingebüßt hat. Erfahren und bemerkt haben wir dies am Donnerstag, 10.11., dank unseres Gastes Kristina Sassenscheidt - und das mit großem Vergnügen! Im Rahmen unserer Vortragsreihe des Forum Johanneum hat die Architektin und Geschäftsführerin des Denkmalvereins Hamburg e.V. ihr Aulapublikum die Ursprungszustände des denkmalgeschützten Altbaus und deren Ideen bestaunen lassen, so dass ihre große Zuhörerschaft schnell der dringende Wunsch der Wiederherstellung des Ursprünglichen einte...

Die herrliche Turnhallendecke soll wieder freigelegt werden, die Bühnenoberlichter vom altem Musiksaal aus sollen wieder durchsichtig sein, die Sporttreibenden sollen vom Entree aus durch große Schaufenster direkt Publikum haben, die Philosophenskulturen sollen wieder in die Aula einziehen, Antikglas und Samtvorhänge der 70er Jahre müssen weg, der Asphalt des Innenhofes muss abgetragen und natürlich sollen alle Wände wieder abgebeizt werden und in ihrem modernen Farb- und Materialkonzept wirken. Ja, die Liebe und Begeisterung der ehemaligen Johanneumsschülerin für unser Denkmal Johanneum und die anderen Perlen Hamburgs teilten viele im Publikum bereits, aber die Liebe zum Denkmalschutz hat die mitreißende Referentin neu entflammt. Mit anderen Augen wurden nicht nur am Veranstaltungsabend mit Frau Sassenscheidt und der Restauratorin Frau Fischer-Menshausen Gänge, Empore und Dachstuhl begangen, sondern mit diesen sehen wir auch in Zukunft den Schatz, den uns der große Baumeister Schumacher zum Miteinander-Lernen und -Sein bereitet hat! Und unsere Gäste des Abends sehen wir hoffentlich sehr bald schon in unseren zahlreichen Denkmalprojekten wieder! Danke ihnen und unserer Veranstaltungsbeauftragten Ulrike Wagner, die uns das Denkmalerlebnis mit Frau Sassenscheidt und Frau Fischer-Menshausen beschert hat!

FJ_Denkmal
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Kristina Sassenscheidt ist in Hamburg geboren und hat 1996 am Johanneum das Abitur abgelegt. Von 1998 bis 2005 studierte Kristina Sassenscheidt Architektur an der Technischen Universität Berlin. Von 2007 bis 2014 baute sie die Öffentlichkeitsarbeit im Denkmalschutzamt der Freien und Hansestadt Hamburg auf. 2016 wurde sie Vorsitzende des Denkmalvereins und ist seit 2019 seine Geschäftsführerin. 2019 erhielt sie für ihr Engagement für den Denkmalschutz den „Rudolf-Lodders-Preis“. Aus der Begründung für den Preis: „Kristina Sassenscheidt […] zählt bereits heute zu einer der wichtigsten, kulturpolitisch unabhängigen Stimmen der Stadt.“

Die Dipl. Restauratorin Angelika Fischer-Menshausen wurde am Istituto Centrale per il Restauro in Rom/ Italien zur Diplom- Restauratorin im Bereich Gemälde, Wandmalerei und Skulptur ausgebildet. Seit 1981 arbeitet sie als freischaffende Restauratorin in Hamburg mit einem Atelier in Winterhude in der Ateliergemeinschaft Goldbekhof e.V. im Moorfuhrtweg 9b. Sie ist Mitglied beim VDR (Verband der Restauratoren) und Ausbilderin der Praktikanten beim „Hamburger Modell". Als Spezialistin für Gemälde-Restaurierung und historische Wandoberflächen hat sie in den Jahren 1997 -99 die Gemälde des Gemäldezyklus „Virii Illustiri“ restauriert und in den Sommerferien 2011 die Restaurierungsarbeiten am Edelputz in den Fluren des Johanneums geleitet.