• Gastvortrag von Professor Dr. Stefan Pfeiffer im Forum Johanneum

Asterix und Obelix, die unvergesslichen Helden aus den Comicwelten von René Goscinny und Albert Uderzo, eröffnen nicht nur die Pforten zu humorvollen Abenteuern, sondern bieten auch einen faszinierenden Einblick in die Verbindungen zwischen ihrer fiktiven Welt und der Historie. Professor Dr. Stefan Pfeiffer begibt sich auf die Expedition in die Welt der gallischen Rebellion und römischen Übermacht im "Asterix"-Comic und in Kleopatra-Verfilmungen, um die tieferen Schichten von Geschichte und Gesellschaft zu enthüllen. Am 23. November 2023 tat er es der Historiker, Archäologe und Ägyptologe einmal mit uns, seinem Publikum im Forum Johanneum. Das war lehrreich, spannend und - natürlich! - lustig! Die spinnen eben, die Römer!

Prof. Pfeiffer öffnete die Seiten des Comic-Bandes 2 "Asterix und Kleopatra", um Parallelen zu historischen Ereignissen zu ziehen. Die römische Besatzung werde dabei zum Spiegel kolonialer Machtstrukturen, während das unbeugsame gallische Dorf den Widerstand gegen Unterdrückung symbolisiere. Diese Analyse öffne Fenster zu einem Verständnis der gesellschaftlichen Dynamiken vergangener Epochen.

Doch der Blick des Comic-Experten reicht über die geschichtlichen Bezüge hinaus. Er entschlüsselt die Charaktere und ihre Beziehungen zueinander als zeitlose Reflexion menschlicher Dynamiken. Die Freundschaft zwischen Obelix und Asterix werde darin zum Prisma von Stärke und Intelligenz, das sich durch die Jahrhunderte ziehe. Unser Gast im Forum Johanneum warf auch ein Licht auf die subtilen kulturellen Referenzen in den Comics. Die Vielfalt der Charaktere könne als Spiegelbild unterschiedlicher Kulturen dienen, was zu einer breiteren Diskussion über kulturelle Vielfalt und Vorurteile führe.

Asterix und Obelix werden unter den Augen von Professor Pfeiffer zu Boten der Geschichte, des Widerstands und der kulturellen Vielfalt. Die Comics seien somit Lehrstück über die tiefen Verbindungen zwischen Fiktion und Realität, begleitet von den klugen Erkenntnissen eines forschenden Geistes.

Danke für diesen spannenden und lustigen Vortrag, Herr Prof. Dr. Pfeiffer!

Asterix
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Stefan Pfeiffer studierte von 1995 bis 2002 an der Universität Trier die Fächer Geschichte, Ägyptologie, Klassische Archäologie, Papyrologie und Katholische Theologie.

Nach dem Magister Artium 2001 und dem Ersten Staatsexamen 2002 wurde er 2004 in Alter Geschichte in Trier promoviert. 2007 folgte die Habilitation ebenfalls in Trier. Nach einer Tätigkeit als wiss. Mitarbeiter an der Universität Mannheim (2008–2009) und als Akademischer Rat an der Universität Münster (2009–2010) erhielt er den Ruf auf die Professur für Antike und Europa an der TU Chemnitz, von wo er im Jahr 2013 als Professor für Alte Geschichte an die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg wechselte.

Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Geschichte des Griechisch-Römischen Ägypten, das antike Judentum und die frühe römische Kaiserzeit. Inzwischen hat er neun Bücher zu diesen Themen publiziert, als letztes im Reclam-Verlag das kleine Buch „Der Stein von Rosetta“, das die Geschichte der Übersetzung der Hieroglyphen beschreibt.

Der Ägyptologe Prof. Dr. Stefan Pfeiffer hat sich im Rahmen der Reihe Wissenschaft liest "Asterix" mit dem Band 2 „Asterix und Kleopatra“ beschäftigt. Er kann die historisch richtigen Details aufdecken und uns die Anspielungen auf die jüngere Geschichte (z. B. Kleopatras hübsche Nase) erläutern. Darüber hinaus finden sich auch Hinweise auf die Themen aus der Zeit der Autoren Goscinny und Uderzo. So geht Prof. Dr. Pfeiffer z. B. auf Parallelen zu dem Kinofilm „Cleopatra“ aus dem Jahr 1963 mit Elizabeth Taylor und Richard Burton in den Hauptrollen ein und stellt Bezüge zum Zeitgeist der 60er Jahre in Frankreich her.