Robert Pohl (1884-1976) leistete Wesentliches für die Vermittlung von physikalischem Grundwissen und bei der Erfindung von physikalischen Schauversuchen.
Viele seiner Geräte werden heute in physikalischen Praktika und Vorlesungen eingesetzt. Am bekanntesten ist vermutlich das Pohlsche Rad, ein Drehpendel mit elektrisch variierbarer Wirbelstromdämpfung.
Robert Pohl wurde als Sohn eines Schiffsbauingenieurs in Hamburg geboren. Er besuchte das dortige humanistische Gymnasium Johanneum, aus dem auch Gustav Hertz kam. Zu dieser Schule, die einen ausgezeichneten Physik- und Mathematikunterricht bot, hielt er auch als späterer Wissenschaftler noch lange engen Kontakt.Zunächst studierte Pohl ein Semester in Heidelberg. Dort lernte er auch James Franck kennen und studierte mit ihm in Berlin.
Über Lichtaussendung bei Gasionisation handelten seine ersten drei Veröffentlichungen noch vor seiner Dissertation 1906. Diese sollten bald wesentliche Anregungen für seine ersten Thesen zur Elektronenbewegung in Festkörpern geben. Mit seiner Forschung zu Röntgenstrahlung, welche die geringe Beweiskraft aller Beugungsexperimente aufzeigte, habilitierte er sich 1911.
Der erste Weltkrieg unterbrach die wissenschaftliche Laufbahn Pohls, da er als Hauptmann bei der Entwicklung neuer Funktechniken eingesetzt wurde.1916 erhielt Pohl einen Ruf als Extraordinarius für Experimentalphysik nach Göttingen, dem er aber erst am Ende des Krieges folgen konnte. 1920 wurde er Ordinarius und verließ die Universität Göttingen trotz mehrerer Rufe nicht mehr.Wegen seiner Physikerausbildung, die besonders originell , anschaulich, einprägsam und forschungsnah die Grundlagen der Physik vermittelte, wie sie auch für viele Zweige der Technik sehr wichtig erschienen, genoss das Pohlsche Institut in Industriekreisen höchstes Ansehen.
Seine Vorlesungen zur Experimentalphysik, auch "Zirkus Pohl" genannt haben über 30 Jahre Hochschulunterricht geprägt. Von seinen noch einflussreicheren Hochschullehrbüchern zur Physik erschienen bis zu seinem Tode 51 verschiedene Auflagen, welche in mehrere Sprachen übersetzt wurden. Von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft wurde 1979 der Robert-Wichard-Pohl-Preis gestiftet und von 1980 - 1982 für außergewöhnliche Verdienste auf dem Gebiet des physikalischen Unterrichts und der Verbreitung und Interpretation physikalischer Erkenntnis, danach 1987 - 1992 für hervorragende Beiträge zur Experimentalphysik verliehen.Seit 1993 wird er für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Physik verliehen, die eine besondere Ausstrahlung auf andere Disziplinen in Wissenschaft und Technik haben. Darin eingeschlossen ist auch der frühere Didaktik-Preis. Der Preis besteht aus einem Preisgeld von DM 10.000 und einer Urkunde
Quelle: http://users.physik.tu-muenchen.de/kressier/Bios/Pohl.html