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Ina Gutmann aus der 8c ist inzwischen, man kann es wohl so sagen, aufs Gewinnen abonniert: Bereits zum dritten Mal hat sie mit ihrer Cousine aus Berlin beim Wettbewerb „Jugend forscht“ teilgenommen und nicht nur wieder einen ersten Platz im Regionalwettbewerb belegt, sondern sogar auch im Landeswettbewerb. Zu ihrem beeindruckenden Erfolg herzlichen Glückwunsch!

Der spannende Titel ihrer diesjährigen Forschungsarbeit lautet: „Wohlsein, Bäume! Die Elektrodiagnostik als Krankheitswarnung“. Was genau sich dahinter verbirgt, schildert die Nachwuchswissenschaftlerin hier.

Genau wie Menschen sind auch Bäume vielen ungünstigen Bedingungen ausgesetzt. Zum einen liegt dies am Einfluss des Menschen und zum anderen an Einflüssen aus der Natur selbst. Insbesondere die Auswirkungen von Viren, Bakterien, Pilzen und Insekten gefährden Bäume sehr. Die frühe Diagnostik der Baumkrankheiten und -verletzungen ist ein ständiges Forschungsgebiet für Wissenschaftler und Ökologen, jedoch sind die derzeit existierenden Methoden der Baumdiagnostik entweder kompliziert und aufwendig (visuelle Methode, Tomografie) oder sie haben negative Auswirkungen auf den Baum (Zuwachsbohrer, Bohrwiderstand, Fraktometer).

Daher stellte sich uns die Frage: Wie kann man schnell und präzise die Baumdiagnostik durchführen? In einem Aufsatz lasen wir über Versuche, aus Bäumen elektrischen Strom zu gewinnen. Mit einem Gerät zur Strom-, Spannungs- und Widerstandsmessung (Multimeter) beschlossen wir, diese These in der Praxis zu überprüfen. Die Ergebnisse waren überraschend: Einige elektrische Parameter der gesunden Bäume unterschieden sich deutlich von denen der schwachen, kranken und verletzten Bäumen.

Unsere Methode haben wir an insgesamt 374 Laub- und Nadelbäumen verschiedener Baumarten in ganz unterschiedlichem Alter und Zustand bei einem Experiment im Forst Grunewald in Berlin und im Öjendorfer Park in Hamburg erprobt. Sie erwies sich als sehr genau und zuverlässig. Zum Beispiel war der elektrische Widerstand bei den stark verletzten Bäumen zwei- bis dreimal größer als bei den Bäumen in gesundem Zustand. Dieses Ergebnis ermöglicht es, in Zukunft ein schnelles und kostengünstiges Verfahren zur Krankheitswarnung bei Bäumen zu entwickeln. Das vorgeschlagene Verfahren hat nicht nur eine ökologische und landwirtschaftliche Bedeutung, sondern kann auch eine wichtige Rolle für die Verkehrssicherheit spielen, etwa als Verfahren für eine schnelle Beurteilung von Stadt- und Straßenbäumen oder Waldbäumen neben Autobahnen.

Als Ergebnis haben wir einen 1. Platz bei „Jugend forscht“ im Regionalwettbewerb Berlin Nord und den 1. Preis im Landeswettbewerb „Schüler experimentieren 2017“ sowie den Sonderpreis Qualitätssicherung durch zerstörungsfreie Prüfung der Deutschen Gesellschaft für Zerstörungsfreie Prüfung e.V. erhalten.