Wer kennt diese nicht? Jeder von uns ist in seinem Leben bereits auf verschiedene Grenzen gestoßen, innere und äußere, formelle und informelle, individuelle und kollektive, sichtbare und unsichtbare. Es wird in sehr unterschiedlicher Weise mit ihnen umgegangen. Jeder von uns wird versucht haben, sie zu akzeptieren, zu verschieben, zu überwinden oder zu negieren. Vor diesem Hintergrund haben unsere Schüler*innen am aktuellen Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten 2024/25 von der Körber Stiftung unter dem Titel „Bis hierin und nicht weiter!? Grenzen in der Geschichte“ sehr erfolgreich teilgenommen. Ein halbes Jahr lang setzten sie sich intensiv mit einem Forschungsthema ihrer Wahl, unter einem biographischen oder regionalen Bezug, auseinander. Sie präsentierten ihr Ergebnis in einer von ihnen ausgewählten Darstellungsform - sei es ein Podcast, ein Film oder eine klassische Facharbeit.
Livia R. aus der Klasse 7d, unsere jüngste Teilnehmerin, wurde von Bettina Fensch betreut. Sie beschäftigte sich mit der Biographie des ehemaligen Johanniters und jüdischen Rechtanwaltes Isaac Wolffson sowie den beruflichen Hindernissen im 19. Jh., die er überwinden konnte. Ihr schriftlich ausgearbeitetes Thema lautete „Der jüdische Jurist Isaac Wolffson und sein später Erfolg als Rechtsanwalt“. Sie hat einen Förderpreis gewonnen.
Ein andere Art der Biographie erforschte Clara R. aus dem Geschichtsprofil S2, betreut von Regine Gehrmann-Schulte. Sie rekonstruierte die bis dato unbekannte Lebensgeschichte ihres jüdischen Ururgroßvaters Alfred Preis, der 1944 ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert und dort ermordet wurde. Das Thema ihres Films lautete „Wer war Alfred Preis? Der Weg, einen Unsichtbaren sichtbar zu machen“. Sie hat einen Hamburger Landessieg errungen.
Emma B. und Johanna N. aus dem Geschichtsprofil S2, betreut von Dr. Kirsten Beuster und Regine Gehrmann-Schulte, untersuchten die Entwicklung der Talmud-Tora-Schule in Hamburg von ihrem Gründungszeitraum bis zur ihrer Schließung durch die Nationalsozialisten. Sie rundeten ihre Arbeit mit einem Ausblick in die Gegenwart und Zukunft der Schule ab. Das Thema ihres Podcasts lautete „Talmud-Tora-Schule: Ausgrenzung, Abgrenzung oder Schutzbegrenzung zwischen damals und heute“. Die beiden haben ebenfalls einen Hamburger Landessieg erzielt.
Lenn B. aus dem Politischen Profil S4, betreut von Dr. Kirsten Beuster, interessierte sich für den Kieler Matrosenaufstand 1918/19. In seiner schriftlichen Arbeit analysierte er den Umfang, den Einfluss und die Auswirkungen dieser Protestbewegung am Ende des Ersten Weltkriegs. Das Thema seiner Facharbeit lautete „Kieler Matrosenaufstand. Wie Kieler Matrosen die Grenzen verschoben“. Er gewann einen Hamburger Landespreis.
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