Die Gelehrtenschule des Johanneums ist die älteste und traditionsreichste höhere Schule Hamburgs. Sie wurde 1529 von Johannes Bugenhagen, dem Reformator Hamburgs und Freund Martin Luthers, gegründet.
Untergebracht war sie zunächst im ehemaligen St. Johannis-Kloster (heute Rathausmarkt), wovon ihr Name „Johanneum“ herrührt. Im 19. Jahrhundert erhielt die Schule ein neues Domizil an der Stelle, wo einst die Keimzelle Hamburgs lag, die so genannte Hammaburg, und wo sich später bis zu seinem Abbruch (1804-1807) der Dom befand (heute Speersort).
Seit 1914 steht das Gebäude des Johanneums an der Maria-Louisen-Straße. Hamburgs Oberbaudirektor Fritz Schumacher schuf einen in sich geschlossenen Baukörper, der, vom Lärm der umliegenden Straßen und der nahen Hochbahn abgeschirmt, eine Oase des Lernens ist. Die fünf Arkaden zwischen den Backsteinflügeln laden zum Eintreten und Verweilen ein.
Eine Schülerin hat ihre Empfindungen beim Betreten der Schule so beschrieben: "Wenn ich das große, schöne, dunkelrote Gebäude vor mir erblicke, dann werde ich jedes Mal ernst, weil es so alt, still und ehrwürdig ist. Mit den Jahreszeiten ändert der Innenhof sein Aussehen. Im Frühling: das Haus riesig und voller Erwartungen. Im Hof liegen die Blüten der Kastanien. Im Sommer: Der Hof ist voller Leben, Gruppen von Schülern unterhalten sich, andere haben sich zurückgezogen, lesen oder denken vielleicht an die Arbeit oder sonst was. Im Winter: Helles Licht fällt aus den großen Fenstern auf den dunklen Boden des Innenhofes. Ich freue mich auf die Wärme im Klassenzimmer, wenn ich durch die Torbogen gehe."