Freitag, 14. Juli 2017: Nachdem wir den Vormittag bei dem Projekt „Dialog in Deutsch“ in den Bücherhallen verbracht hatten, trafen wir uns um 12.30 Uhr wieder in der Schule, um Eindrücke von den Erlebnissen auszutauschen.

Anschließend besprachen wir eine „Hausaufgabe“ vom vergangenen Tag, die uns Frau Lievenbrück und Frau Winkler noch mit auf den Weg gegeben hatten: Unsere Aufgabe war es, eine einfache Plastiktüte in nur drei Minuten mit Dingen zu füllen, die wir auf einer möglichen Flucht mitnehmen würden.

Wir alle fühlten uns in diesen Minuten ziemlich überfordert: Die einen fingen an, alles nur Auffindbare aus ihrem Zimmer in die Tasche zu schmeißen, andere aus unserer Gruppe konnten sich jedoch gar nicht entscheiden, was sie einpacken sollten, und waren dann sehr sparsam mit dem Reisegepäck.

Trotz dieser unterschiedlichen Ansätze haben wir erstaunlicherweise ähnliche Dinge eingepackt: Handys, Ladekabel, Portemonnaies, Kopfhörer, Erinnerungsstücke wie Fotos, Poesiealben, aber auch alte Kuscheltiere.

All das war als Vorbereitung für die nächste unglaublich offene und herzliche Begegnung mit Ruba gedacht, einer der Gründerinnen der Organisation „OpenEyesOpenHearts“, die uns im Johanneum besucht hat. Ruba geht im Rahmen dieses Projektes in Schulen und erzählt von ihrer Flucht mit ihrer zwölfjährigen Tochter. Außerdem gibt sie anderen Migranten und Migrantinnen auf Youtube Tipps, wie man sich besser in Deutschland zurechtfinden kann.

Ruba berichtete von ihrer Flucht aus Syrien nach Deutschland, die insgesamt sechs Jahre andauerte. Ihre Erzählungen haben uns alle sehr berührt, weil sie uns vor Augen geführt hat, wie real die Bilder aus den aktuellen Nachrichten tatsächlich sind. Von einem Tag auf den anderen wurde ihre ganze Heimatstadt Damaskus zerstört und sie verlor viele Freunde und Verwandte. Sie musste u.a. zusammen mit ihrer Tochter fünf Tage ohne Essen ausharren, in denen sie aber trotzdem kilometerweite Strecken zu Fuß hinter sich bringen mussten...

Es war für unsere Gruppe eine beeindruckende Erfahrung, Ruba kennenzulernen und von ihren Erlebnissen zu hören!

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