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Am 3. Februar 1973 hatte Axel Zwingenberger (*1955) seinen ersten Auftritt als Boogiepianist im Hamburger Club „Barett“.

Schon als Sechsjähriger hatte er Klavierunterricht. Als er 1966 Schüler des Johanneums wurde, waren auch die Musiklehrer von seinem Talent begeistert und er spielte bei den Sommer- und Weihnachtskonzerten. Mit siebzehn entdeckte er in der Plattensammlung des Vaters eines Klassenkameraden den Boogie. Das war das Ende für Mozart, Beethoven und Schubert. Doch die 11-jährige klassische Klavierausbildung war durchaus nützlich für das Blues-Piano. Denn zu dem Zeitpunkt, als seine große Liebe zum Boogie begann, gab es fast keine Notenliteratur für diese neue Musik. Sein Bruder Torsten schloss zur gleichen Zeit seine Gitarre in den Schrank und begann Waschbrett zu spielen. Er war es, der die ersten Kontakte zu einer Jazzband knüpfte. Als Jazz-Duo übte man im „Haus der Jugend“.

1974 machte Axel Zwingenberger Abitur und begann zur Beruhigung seiner Eltern ein Jurastudium. Doch ihn ließ der Boogie nicht los, er begeisterte ein großes Publikum und die Medien wurden auf ihn aufmerksam. Das Studium wurde aufgegeben: Die Brüder folgten der musischen Familientradition und wurden Künstler. Bei der Vielzahl der aufgenommenen Stücke taucht auch das Johanneum auf – mit der Eigenkomposition „Johanney’s jumping Latin joint“ auf. Mit seiner Begeisterung für den Boogie Woogie, dieser „heißesten Musik, die je für das Klavier erfunden wurde“, hat Axel Zwingenberger maßgeblich dazu beigetragen, dass in Mitteleuropa wieder eine blühende Boogiepiano-Szene entstanden ist. Wenn er die Bühne betritt, kann er aus dem Erfahrungsschatz tausender Auftritte weltweit, von Hamburg bis New York, von Wien bis Ouagadougou schöpfen.

Foto: wikipedia.org