Am Mittwoch, 24. Mai 2023, fand am Johanneum unser Projekttag zum Thema 'Humanismus' statt. In Gruppen nahmen wir, die 8. Klassen, Podcasts zum Thema „Was ist Humanismus?“ auf. Darin stellten wir verschiedene Vertreter des Humanismus dar. Es ging vor allem um die Frage, was Humanismus ist und wie er heute noch in unserem Schultag am Johanneum präsent ist.
Der Humanismus strebt nach Menschlichkeit und nimmt in den Blick, dass jedes Individuum einzigartige Bedürfnisse hat und diese berücksichtigt und gewürdigt werden sollten. Der einzelne Mensch steht im Vordergrund und kann durch das Erlangen von Bildung für sich selbst und seine Meinung und Gedanken einstehen.
An unserem Projekttag lag der Fokus auf dem Renaissancehumanismus, einer Form des Humanismus, die im 15. und 16. Jahrhundert ihren Höhepunkt erlebte. Unter anderem waren Erasmus von Rotterdam und Nikolaus Kopernikus wichtige Repräsentanten dieser Zeit. Diese Menschen setzen sich dafür ein, dass sich die Menschen nach dem Mittelalter wieder auf die Ideale der Antike und das damalige Wissen zurückbesannen. „Renasci“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „wiedergeboren werden“, daher stammt der Name Renaissancehumanismus.
Genau aus diesem Grund werden am Johanneum, einem vollhumanistischen Gymnasium, auch weiterhin Latein und Altgriechisch gelehrt. Die Humanisten erkannten, dass man aus der Antike viel lernen konnte, daher ist es wichtig, mit den Kulturen und Sprachen der Griechen und Römer vertraut zu sein.
Wir hatten viel Spaß an diesem etwas anderen Schultag und haben viel Wissenswertes und Informatives gelernt und sehr viele Dinge erkannt, über die wir uns bisher noch wenig Gedanken gemacht hatten. Umso spannender war es nun, alles erfahren zu können. Besonders dass wir das Thema 'Humanismus' auch auf die heutige Zeit bezogen haben, hat diesen Projekttag viel interessanter und aktueller gemacht. Den Podcast aufzunehmen war nicht nur lehrreich, sondern hat auch viel Spaß gebracht, da wir alle so lernen konnten, wie es für uns am besten funktioniert, und auf diese Weise bestimmt auch einiges sich gefestigt hat, so dass wir uns noch lange an diesen Tag und seine Themen erinnern werden.
Zoe, Eylül, Dimitra, Mariella und Paulina (8D)
Hier noch einige Stimmen zum Projekttag aus unserem Jahrgang 7:
"Ich bin gerne an einem Humanistischen Gymnasium [...], man lernt mehr für einen späteren Rutsch ins eigenen Leben."
"Ich finde es gut, dass am Johanneum auch beigebracht wird, was Humanismus eigentlich ist."
"Ich bin gerne an einem Humanistischen Gymnasium, weil ich die alten Sprachen mag."
"Ich bin gerne an einem Humanistischen Gymnasium, da ich einen guten Zugang zu jeder Menge guter Bildung (auch aus anderen Zeitepochen) erhalte. Außerdem finde ich den philosophischen Ansatz hier sehr gut, denn ich finde Fragen, ob etwas moralisch ist oder nicht, wirklich sehr interessant."
"Ich bin sehr froh, auf einem Humanistischen Gymnasium zu sein, da hier auf jede*n Schüler*in geachtet und er/sie gefördert wird. Egal wie."
"Ich finde, dass man hier am Humanistischen Gymnasium lernt, selber nachzudenken und Entscheidungen zu treffen. Man kann den Alltag mitgestalten."
"Ich finde das Humanistische Gymnasium cool, weil es hier Lehrer gibt, die wirklich was mit Humanismus und Co zu tun haben wollen."
"Ich bin gerne auf einem Humanistischen Gymnasium, da ich es mag, viel eigenständig zu denken und zu lernen, sich selbst als Individuum zu reflektieren und zu begreifen. Und mit dem Wissen weiß ich für mein handeln, wann ich wem gegenüber freundlich handle und wann ich meine Prioritäten setzen kann."
"Das kritische und eigenständige Denken und Handeln wird hier besonders in den Fokus gesetzt. Dies ist eine besondere Sache für uns als einzelne Person und wird uns in der Zukunft weiterbringen in einer Weise, die einzigartig ist. Dieses Denken und Handeln entwickelt sich in jedem von uns anders, was uns jeweils in der Gesellschaft auf unsere eigene Weise besonders macht. Auch wenn Latein anstrengend sein kann :)"
"Humanismus steht für mich für Gerechtigkeit. Und Gerechtigkeit spielt für mich eine sehr wichtige Rolle, denn jeder ist ein Mensch und soll die gleichen Rechte haben wie die anderen. Das wird durch Humanismus möglich."
"Ich bin froh, hier zu sein, weil ich die Schulform mag und es toll finde, dass wir uns mit der Vergangenheit beschäftigen. Zudem finde ich die Projekte am Humanistischen Gymnasium sehr interessant."
Während die 7. Klassen ebenfalls an diesen Podcasts zum Renaissancehumanismus gearbeitet haben, beschäftigten sich die 9. Klassen mit dem Widerstand junger Menschen in der NS-Zeit und brachen nach einer kurzen Einstiegslektüre in Cornelia Franz' Roman Swing High zu einer Stadtführung zum Thema auf. Zum Thema Operation Gomorrha waren ihre Mitschülerinnen und Mitschüler des 11. Jahrgangs ebenfalls auf einer Führung durch die Stadt unterwegs. Der 10. Jahrgang besuchte zeitgleich sogar das KZ Neuengamme.
Im Haus nahmen sich unsere 5. und 6. Klassen unserer Humanismus-Vorbilder an, denen sie täglich in unserer Humanistengalerie des Johanneums begegnen, und schließlich der Darstellung ihrer selbst in einem 'Gemälde' großer Humanismus-Gelehrter.
Gespannt dürfen wir nun auf das Update und die gigantische Erweiterung der Gelehrtengalerie der Alten um über 100 'Neue' sein und natürlich auf den Podcast-Sieger aus den Produkten der 7. und 8. Klassen, der diese Tage gekürt, mit Eis belohnt und hier vorgestellt werden soll!